"Guten Morgen, Vielliebchen".

Emanuel Leutzes Freundschaftsbilder

23. Juni bis 20. Oktober 2024

Emanuel Leutze (1816–1868), Mutter mit zwei Kindern, 1844, Öl auf Leinwand. 103,7 × 83 cm. © Dr. Axe Stiftung, Bonn.
Emanuel Leutze (1816–1868), Mutter mit zwei Kindern, 1844, Öl auf Leinwand. 103,7 × 83 cm. © Dr. Axe Stiftung, Bonn.

Empathie und Freiheit sind Ideale, für die sich der deutsch-amerikanische Maler Emanuel Leutze (1816–1868) zeit seines Lebens einsetzte. Als Unterstützer bürgerlicher und politischer Freiheiten in Deutschland malte er 1849/50 sein weltbekanntes Revolutionsbild Washington Crossing the Delaware in Düsseldorf. Großes Einfühlungsvermögen zeichnet auch den Porträtmaler Leutze aus. Im Zentrum der Gmünder Ausstellung stehen die Darstellungen von Freunden, Bekannten, Malerkollegen und Familienmitgliedern, denen sich Leutze mit besonderer Freude widmete. Zu diesen Bildnissen gehört eine glückliche Neuerwerbung für die Leutze-Sammlung des Gmünder Museums im Prediger: das Porträt des Friedrich Wilhelm Hütz, welches 1863, während Leutzes letztem Deutschlandaufenthalt, als Preis für ein Vielliebchen entstand und den Freundschaftsbund zwischen Maler und Modell symbolisierte.

Mit etwa 40 Zeichnungen und Gemälden, ergänzt um ausgewählte Grafiken, Skizzenbücher und historische Fotografien, gibt die Präsentation einen Einblick in Leutzes Wirken als Porträtmaler, angefangen von den schwäbischen Wurzeln in Gmünd über die frühen Lehr- und Wanderjahre in Amerika bis hin zur zentralen Schaffensperiode in Düsseldorf. Die Ausstellung macht beispielhaft ein Zeitporträt aus Leutzes künstlerischem Blickwinkel anschaulich, eine Geschichte über Freundschaft, Liebe und die Freiheit des Geistes in Deutschland nach der 1848er Revolution.

Die Grundlage dazu ist der museumseigene Sammlungsbestand an Werken Leutzes von insgesamt vierzehn Ölgemälden, darunter vier Dauerleihgaben, zirka 30 Zeichnungen und Grafiken, Skizzenbüchern und historischen Fotografien. Bezeichnend für die Provenienz dieser Werke ist, dass der Grundstock der Sammlung aus Leutzes Freundschaft mit dem republikanisch gesinnten Gmünder Museumsgründer Julius Erhard erwuchs. Ergännzt wird der Sammlungsbestand durch herausragende Werke der Staatlichen Museen zu Berlin, Kupferstichkabinett, der Dr. Axe-Stiftung Bonn, des Künstlervereins Malkasten, Archiv, Düsseldorf, des Stadtmuseums Düsseldorf, der Hamburger Kunsthalle, der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe und der Staatsgalerie Stuttgart.

Emanuel Leutze (1816–1868), Mutter mit zwei Kindern, 1844, Öl auf Leinwand. 103,7 × 83 cm. © Dr. Axe Stiftung, Bonn.
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