Schau das Christkind.

Die Musberger Krippe von Anna Fehrle

3. Dezember 2023 – 2. Februar 2024

Anna Fehrle (1892-1981), Musberger Krippe, 1934-1960, Verkündigung. © Museum im Prediger Schwäbisch Gmünd, Foto: Joachim Haller
Anna Fehrle (1892-1981), Musberger Krippe, 1934-1960, Verkündigung. © Museum im Prediger Schwäbisch Gmünd, Foto: Joachim Haller

„Schau, das Christkind“ – unter diesem Motto zeigt das Museum im Prediger vom 3. Dezember 2023 bis 2. Februar 2024 eine wahrliche Kostbarkeit der Krippenkunst: die Musberger Krippe von Anna Fehrle. Darin fügen sich annährend 160 Figuren zu einem großen Zyklus, der die biblischen Geschichten des altkirchlichen Weihnachtskanons in 16 Einzelszenen und atmosphärischer Dichte nacherzählt – von der Verkündigung der Geburt Jesu an Maria durch den Erzengel Gabriel über die Herbergssuche und den Stall in Bethlehem bis zur prächtigen Hochzeit zu Kana.

Die Musberger Krippe ist die größte, von Anna Fehrle je geschaffene Krippe ist. Sie ist in ihrer Ausgestaltung einzigartig und zählt zu den künstlerisch wertvollsten ihrer Art. Gefertigt wurde sie zwischen 1934 und 1960 für Pfarrer Fritz Langbein (1908-1963) in Musberg bei Stuttgart – daher auch der Name Musberger Krippe. Pfarrer Langbein lernte Anna Fehrle als Vikar in Schwäbisch Gmünd kennen. Von ihren Figuren angetan, bestellte er eine Heilige Familie. Hieraus entwickelte sich die Idee, eine alte Tradition wieder aufleben zu lassen: die, die biblischen Geschichten in Einzelszenen zu gestalten.

Anna Fehrle (1892-1981), Musberger Krippe, 1934-1960, Verkündigung. © Museum im Prediger Schwäbisch Gmünd, Foto: Joachim Haller
Anna Fehrle (1892-1981), Musberger Krippe, 1934-1960, Anbetung durch die Weisen. © Museum im Prediger Schwäbisch Gmünd, Foto: Joachim Haller
Anna Fehrle (1892-1981), Musberger Krippe, 1934-1960, Anbetung durch die Weisen. © Museum im Prediger Schwäbisch Gmünd, Foto: Joachim Haller

Die Gmünder Kunsthandwerkerin Anna Fehrle (1892-1981) gilt als Erneuerin der Krippenkunst in Deutschland. Inspiriert von barocken Krippen und beeinflusst durch ihren Bruder, den Bildhauer Jakob Wilhelm Fehrle, begann sie 1920 mit dem Schnitzen von Puppen und Figuren. Mit sicherem plastischem Empfinden für Formen, Farben und Proportionen entwickelte sie schnell einen eigenen Figurenstil. Kennzeichnend für diesen Stil sind ausdrucksstarke, lebendig wirkende Figuren mit holzgeschnitzten Köpfen, Händen und Füßen sowie Körpern aus stoffumwickeltem Draht. In der Formgebung legte sie großen Wert auf die Auswahl, Zusammenstellung, Farbgebung und Drapierung der verwendeten Stoffe. Kostbare und seltene Textilien, etwa alte Brokatstoffe und Spitzen, sowie schmückende Details verleihen den Figuren ihr charakteristisches, einzigartiges Aussehen. Diese Art der Fertigung macht Anna Fehrles Krippenfiguren bis heute zu kunsthandwerklichen Meisterwerken.

Anna Fehrle (1892-1981), Musberger Krippe, 1934-1960, Anbetung durch die Weisen. © Museum im Prediger Schwäbisch Gmünd, Foto: Joachim Haller
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