Paul der Vries.
Stadtgoldschmied 2016
17. Juli – 2. Oktober 2016
Zur Ausstellung
„Silberschmieden ist für mich das Erzählen einer Geschichte, die sich aus der Verformung des Materials ergibt“, sagt der niederländische Silberschmied Paul de Vries – und gibt damit Einblicke in seine künstlerischen Vorstellungen.
In diesem Jahr ist der renommierte Gestalter Stadtgoldschmied in Schwäbisch Gmünd. Die Ernennung erfolgte durch die Stiftung Gold- und Silberschmiedekunst. Mit der Auszeichnung zum Stadtgoldschmied verbunden ist zum einen eine Ausstellung im Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik: vom 17. Juli bis 2. Oktober beleuchten 21 Arbeiten das umfangreiche Schaffen von Paul de Vries und vermitteln einen lebendigen Eindruck seiner Silberschmiedekunst. Impressionen gibt ein Film von Christian Bogus für REGIO TV. Zum anderen der Workshop „Verformungs- und Schweißtechniken“, den Paul de Vries vom 18. bis 22. Juli im Arenhaus, Marktplatz 33, gibt.
Paul de Vries hat eine Leidenschaft für große Formen und Silber. In seinen formschlicht und klar gestalteten Arbeiten verbindet sich Kreativität und innovatives Design mit einem hohen Maß an handwerklichem Können. Glanz, Farbe, Aussehen und die vielen Eigenschaften des Silbers bieten ihm unendliche Möglichkeiten, die er in seinen Arbeiten mit einem sinnlichen Gespür für das Material auslotet.
Paul de Vries wurde 1958 in Mierlo (Niederlande) geboren. Nach einer Ausbildung an der Berufsschule für Gold- und Silberschmiedekunst in Schoonhoven arbeitete er zunächst als Juwelier in Vancouver. Danach studierte er Produktdesign an der Hochschule der Künste in Utrecht. Als Gastdozent und Gestalter sammelte Paul de Vries Erfahrungen im In- und Ausland. Drei Jahre lebte und arbeitete er in New Delhi. Beim Internationalen Hammerclubtreffen 2014 in Schwäbisch Gmünd erhielt er den 1. Preis des Wettbewerbs „Im Dialog mit der Natur“. Arbeiten von Paul de Vries sind in Dauerausstellungen in der Galerie am Wasserturm in Schoonhoven und in der Galerie Montan in Kopenhagen zu sehen. Darüber hinaus präsentieren privat geführte Museen Werke aus der Sammlung des Künstlers.
Die Tradition des Gmünder Stadtgoldschmieds
Paul de Vries ist der mittlerweile 15. Gmünder Stadtgoldschmied – und setzt mit seiner Ernennung eine über 25-jänrige Tradition fort. Seit 1989 beruft die Stiftung Gold- und Silberschmiedekunst in Schwäbisch regelmäßig einen Stadtgoldschmied, seiner Zeit eine einmalige Einrichtung in Deutschland. Die Ernennung verfolgt das Ziel, dem eigenen Edelmetallhandwerk in Kursen und durch Ausstellungen mit herausragenden Silberschmieden oder Schmuckgestaltern Impulse zu geben. Erster Schwäbisch Gmünder Stadtgoldschmied war 1989 Max Fröhlich aus Zürich. Seither brachte die Einrichtung regelmäßig international renommierte Gestalter nach Schwäbisch Gmünd. In der Folge wurden dazu berufen: Nikolaus Kirchner, Nürnberg (1989/90), Johann Müller, Pforzheim (1991), Klaus D. Eichler, Nürnberg (1991/92), Marianne Schliwinski, München (Mai 1993), Walter Storr, Bremen (Sept. 1993), Deganit Stern-Schocken, Jerusalem (1994), Berthold Hoffmann, Nürnberg (1995), Bettina Maier, Bremen (1996), Brigitte Moser, Baar (1998), Ulrike Knab, Hannover (2002), Petra Dömmling, Paris (2004), Norman Weber, Kaufbeuren (2011) und zuletzt Peter Bauhuis, München (2014).
Mit freundlicher Unterstützung durch
Kreissparkasse Ostalb und
Stiftung Gold- und Silberschmiedekunst Schwäbisch Gmünd