Der Irenenring – eine Ringlegende

22. Juni – 28. Oktober 2012

Irenenring. © Musseum im Prediger, Schwäbisch Gmünd
Irenenring. © Musseum im Prediger, Schwäbisch Gmünd

„Der Irenenring – eine Ringlegende“: unter diesem Titel befasst sich vom 22. Juni bis 28. Oktober erstmals eine Ausstellung im Silberwarenmuseum Ott-Pausersche Fabrik mit einem von Legenden und Mythen umrankten Kleinod, dem so genannten Irenenring. Dabei handelt es sich um ein Schmuckstück, das seit über 100 Jahren im Raum Schwäbisch Gmünd und Lorch beliebt ist und gefertigt wird. Die heutigen „Irenenringe“ sind Kopien eines 1836 im Kloster Lorch gefundenen Ringes. Dieser Grabring gelangte 1837 in den Besitz König Wilhelms I. von Württemberg und ging vermutlich in den Wirren nach dem Ersten Weltkrieg verloren. Als Trägerin des Ringes vermutete man seinerzeit die 1208 in der Klosterkirche Lorch beigesetzte Stauferkönigin Irene. Kuratiert wurde die Ausstellung von Ursula Röhrs, die bereits die umfangreiche Ringsammlung des Gmünder Museums wissenschaftlich bearbeitet und in dem 2011 erschienenen Bestandskatalog „Der Ring. 500 Jahre Schmuck, Magie, Handwerk und Design“ publiziert hat.

Irenenring. © Musseum im Prediger, Schwäbisch Gmünd

Legendenbildung und Mythen – beides umgibt den Irenenring und macht die Ausstellung zu einer spannenden Erzählung. Beleuchtet werden nicht nur die Umstände der Auffindung und der mysteriöse Verbleib des Grabringes. Auch über das Leben von dessen „Namensgeberin“, der oströmischen Kaisertochter Irene von Byzanz, Herzogin von Schwaben und späteren deutschen Königin wird berichtet. Sie wurde als Letzte aus dem Staufergeschlecht in Lorch begraben, der Überlieferung zufolge in einer Seitenkapelle der Klosterkirche. Ihr Grab hat sich nicht erhalten. Ihre sterblichen Überreste ruhen vermutlich mit denen der anderen in Lorch begrabenen Staufer in einer nach dem Brand von 1474 errichteten Tumba inmitten des Langschiffes der Klosterkirche. Ausführlich behandelt die Ausstellung auch die Bedeutung und Verehrungsgeschichte der Passionswerkzeuge Christi, die den Ring schmücken.

Vor allem erinnert die Ausstellung aber auch an den Goldschmied und Graveur Friedrich Weitmann (1859-1947). Denn Weitmann ist es zu verdanken, dass der inzwischen verschollene Fundring in Kopien der Nachwelt erhalten blieb. Zu sehen sind unter anderem der von Weitmann gefertigte Abdruck des Originalrings, Zeichnung und das Gesenk, aber auch bisher unveröffentlichte Schriftstücke, Fotos und Skizzen aus dem Familienbesitz Weitmann.

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