Uta Feiler.
Schmuck und Objekte
28. September – 18. November 2001
"Schmuck und Objekte" – so lautete der Titel einer Retrospektive zum 60. Geburtstag der international renommierten Erfurter Schmuckünstlerin Uta Feiler. Mit 100 Arbeiten dokumentierte die Sonderausstellung in wichtigen Werkgruppen den künstlerischen Entwicklungsweg Uta Feilers, die sich selbst als "Schmuck-Email-Metallgestalterin" bezeichnet; damit bringt Uta Feiler zum Ausdruck, dass sie sich weniger als klassische Schmuckkünstlerin denn als Grenzgängerin in der Schmuckgestaltung versteht. Ihre Arbeiten leben von der ambivalenten Spannung aus handwerklicher Schönheit und dem Gestus der Improvisation, von Tragbarkeit und Fragilität, wie von einer Ambivalenz im spielerischen cross-over der Materialien, Traditionen und Anregungen.
Schmuck soll, so das Credo von Uta Feiler, "einen Blickpunkt setzen", er kann "Ausdruck von Lebensgefühl sein, von Geschmack und Temperament, ein Stück Selbstäußerung". Unter diesen Aspekten Schmuck zu gestalten, ist für sie zur Lebensaufgabe geworden – eine Herausforderung, der sie sich immer wieder stellt. Phantasievoll und kreativ nutzt sie Materialien, Formen und Techniken, um ihren jeweiligen Vorstellungen Gestalt zu verleihen. Dabei bewegt sie sich in einem spannungsvollen Feld zwischen malerisch warm komponierten und graphisch streng konstruierten Ausführungen, ihre Arbeiten sind "Winter und Sommer zugleich", wie sie selbst formuliert.
Besondere Aufmerksamkeit widmet Uta Feiler dem Email. Seit Beginn ihres Schaffens nutzt sie souverän die verschiedenen Spielarten dieses hochschmelzenden, mit Metalloxiden gefärbten Glasflusses und entwickelt mit großem Erfolg immer wieder neue und interessante Ausdrucksmöglichkeiten. Mit ihrem Ansteckschmuck spannt Uta Feiler einen variationsreichen Bogen verschiedenster Materialien von Email und Edelstahlgewebe bis hin zu klaren, strengen Gitterstrukturen in Silber, und zeigt sich dabei immer als experimentierfreudige Gestalterin. Das Edelstahlgewebe beispielsweise, eigentlich Produkt der industriellen Fertigung, inspirierte Uta Feiler zu einer Serie von Ansteckschmuck, in der sich das Malerische mit dem goldschmiedischen Schaffen auf besondere Weise verbindet – in der Synthese mit der Emailtechnik entstanden Broschen, die trotz ihrer Größe von überraschender Leichtigkeit sind. Oder die Verwendung von Edelstahl, das üblicherweise in der Industrie benutzt wird, in den gehäkelten, kugeligen Hohlkörper der 90er Jahre – entstanden ist daraus eine Serie bizarrer, luftig-duftiger Hohlkörper, die entfernt an Formen aus der Natur, an feingesponnene Kokons erinnern.
Darüberhinaus beschäftigt sich Uta Feiler mit architekturbezogenen Arbeiten und großformatigen Metallskulpturen für den öffentlichen Raum, deren Entwurf und Ausführung einen separaten, in sich geschlossenen Bereich ihres Schaffens bilden.
Zu sehen waren insgesamt 20 Objekte, darunter Chanukkaleuchter, Bsamimbehälter, Sabbatleuchter und Kidduschbecher sowie Gesenke und Pfaffen zur Herstellung von Chanukkaleuchtern der Firma Pauser. Ergänzt wurde die Ausstellung durch Musterblätter mit Varianten von Chanukkaleuchtern und andere Judaikaobjekte der Firmen Deyhle, Kühn, Wanner und Grimminger. Das älteste Stück der Ausstellung ist der Chanukkaleuchter aus der Produktion der Firma Ott, entstanden um 1900. Daneben stand als jüngstes Objekt ein Chanukkaleuchter aus der Produktion der Silberwarenfirma A. Möhrle aus dem Jahr 2002.